Wir feiern Ramadan!

Gestern haben wir das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert. Dazu waren wir am Morgen bei einem großen offenen Gebet der Muslime und haben mit ihnen zusammen gebetet. Ich habe aus dem Augenwinkel die Menschen um mich herum beobachtet und alles so gut ich konnte nachgemacht. Auf der einen Seite habe ich mich ein wenig fremd gefühlt, auf der anderen Seite war ich Teil eines großen Ganzen, wie die anderen auch. Generell habe ich das Gefühl, dass das Miteinander der Religionen hier sehr gut funktioniert. Es ist kein Problem, wenn ein Muslim und eine Christin verheiratet sind oder umgekehrt. An Maria Himmelfahrt hatten alle frei, heute müssen wir nicht zur Arbeit gehen, weil gestern das Ramadan-Fest war. Das ist ein weiterer positiver Aspekt. Weil es in Benin nicht eine Mehrheitsreligion gibt, werden die Feiertage der Muslime, der Christen und der Animisten gehalten.

Zum Mittagessen waren wir bei unserer Chefin eingeladen, die hier alle Maman nennen. Ich fand es sehr schön, dass wir mit ihr und ihrer Familie zusammen feiern durften. Sie meinte nur, es wäre doch ihre Pflicht als Mama, dafür zu sorgen, dass wir gemeinsam Ramadan feiern und sie hat gesagt: „Ihr habt jetzt zwei Mamas. Eine deutsche und eine afrikanische.“ Ich denke ihr könnt nachvollziehen, warum ich mich hier gut aufgehoben fühle.

Für das Gebet zu Ramadan habe ich mir einen Schleier ausgeliehen, wie ihn die muslimischen Frauen hier tragen. © Stephan
Für das Gebet zu Ramadan habe ich mir einen Schleier ausgeliehen, wie ihn die muslimischen Frauen hier tragen. © Stephan

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