Besuch von Zuhause

Ich stehe am Flughafen in Cotonou im Empfangsbereich. Plötzlich bin ich aufgeregt. Fast sechs Monate lang habe ich Mama und Papa nicht mehr gesehen. Jetzt sind sie irgendwo hinter der Absperrung, wahrscheinlich keine 50 Meter von mir entfernt. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um als erstes einen Blick auf sie zu erhaschen, falls sie gleich um die Ecke kommen. Da sehe ich meine Mama. Und gleich danach meinen Papa. Juhu! Ganz aufgedreht hüpfe ich auf und ab und winke. Die Mama hüpft auch ein bisschen und beide strahlen übers ganze Gesicht. Die ersten zwei Tage sind wir in Cotonou geblieben. Das hieß für mich unter anderem Dinge essen, die ich schon lange nicht mehr gegessen habe. Man beachte: Meine erste Pizza seit knapp sechs Monaten! Dann sind wir nach Alédjo gefahren. Hier haben meine Eltern ADRIA besichtigt, wir haben in der Cafeteria gegessen, waren ein Bierchen trinken, haben viel Besuch bekommen, den Stausee von Alédjo besichtigt und auf den Chillersteinen in Akaradè gechillt. Jetzt ist schon die Hälfte der zwei Wochen vergangen. Ich fand es toll, meinen Eltern zu zeigen, wie ich wohne, wo ich esse, wie es auf unserem Markt aussieht. Noch wichtiger war mir aber, meine Kollegen, Freunde, Nachbarn meinen Eltern vorzustellen – damit sie wissen, mit wem ich hier meine Zeit verbringe und damit sie die Menschen kennen, die mir nach dem Jahr fehlen werden. Und was wurde ich von vielen von ihnen gefragt? „Tu as têté un peu?“ Ob ich denn auch genug Muttermilch aufgesogen habe, während meine Eltern hier sind.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anne (Sonntag, 03 Februar 2013 11:17)

    Oh jeeee, ich freue mich für dich!!! Genieß die Zeit und habt es schön zusammen. Ich bin in Gedanken ganz nah bei euch und hoffe, dass alle wieder gesund nach Hause kommen. Ich weiß noch genau, wie sich das alles angefühlt hat, aber sicher ist es nochmal ein ganz einzigartiges Gefühl. Fühl dich umarmt, Anne