Schweiβlos

Letzte Woche machten wir uns auf, um noch einmal eine neue Facette Benins kennen zu lernen. Es ging nach Mallanville, im Nordosten Benins, an der Grenze zu Niger. Während wir im Taxi saβen und immer weiter nach Norden fuhren, konnten wir gut beobachten, wie sich die Landschaft veränderte. Es wurde trockener, man sah noch Bäume und Sträucher, aber kaum Wiese. Auf den ersten Blick fand ich Mallanville ziemlich hässlich. Überall Sand und noch mehr Wasser-Tüten (siehe Adventskalender: Wasser im Beutel), als ich das gewohnt bin. Der Grund für die Wasser-Tüten wurde mir ziemlich schnell klar. Am nächsten Tag hatten wir bis zum Mittag jeder zwei Liter Wasser (= vier Tüten) getrunken. Pinkeln? Fehlanzeige. So eine Hitze habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. In Alédjo war ich geschockt, als mir zum ersten Mal der Schweiβ am Körper hinab lief, obwohl ich mich gar nicht anstrengte. Jetzt erkannte ich, dass es wirklich heiβ ist, wenn man eigentlich schwitzt, aber gar kein Schweiβ da ist. Der verdunstet sofort. Ich habe mir sagen lassen, dass in Niger eine noch gröβere Hitze herrscht. Und es gibt sicher auch Gegenden, in denen es noch heiβer ist. Auf jeden Fall bin froh, dass ich wieder in Alédjo sitze und mir den Schweiβ von der Stirn wische.

Doch ich habe noch gar nicht von der schönen Seite Mallanvilles berichtet. Dem Fluss Niger. Nachdem wir die Zollstation besichtigt hatten, die in Mallanville gebaut wird, sind wir weiter gegangen Richtung Grenze. Als ich am Ufer des Nigers saβ und nach Niger schaute, war das ein ganz besonderes Gefühl. Der Fluss, von dem ich so oft gehört habe, sei es im Erdkundeunterricht oder beim Stadt-Land-Fluss spielen. Dieser Fluss, der immer irgendwo weit weg gewesen war, lag nun direkt vor mir. Und mir wurde bewusst, dass ich auch irgendwie irgendwo weit weg bin – obwohl es sich gar nicht so anfühlt.

Wir saβen am Niger und schauten gen Niger.
Wir saβen am Niger und schauten gen Niger.
Auf dem Nachhauseweg zwischen Djougou und Alédjo - so grün kann Benin sein
Auf dem Nachhauseweg zwischen Djougou und Alédjo - so grün kann Benin sein

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Anne (Donnerstag, 16 Mai 2013 22:46)

    WOW!!!

  • #2

    Maria (Mittwoch, 29 Mai 2013 23:42)

    Wahnsinn! Mit so einer Hitze hätt ich echt Probleme, bekomme schon bei 30 Grad Kopfweh....